Legionen von Trayus

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Rollenspielgilde, SWTOR, Vanjervalis Chain, Imperium


    "Vengeance"

    Jaeih Tairs
    Jaeih Tairs
    Massassi


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    Beitrag von Jaeih Tairs Sa Okt 17, 2015 9:20 pm

    Tag 1

    Sie blickte zu den Sternen hinaus und diese verzogen sich zu Linien.

    Auch die Linien verschwammen nun in ihrer Endlosigkeit, als Jaeih die Kontrollen der Defiant betätigte und das Schiff beschleunigte. Sie trieb das Schiff zu Höchstleistungen an und ging auf eine Geschwindigkeit, welche weit über der Sicheren Höchstgeschwindigkeit war. Denn auch sie wurde angetrieben. Von einem Gedanken. Dem wichtigsten Gedanken des gesamten Universums in dieser Sekunde, als würde dieser in den Sternen brennen: Es war das Ziel Debalas Darellyon zu retten.

    Die größte Qual war wohl das warten. Zu warten, bis das Schiff Coruscant erreichte. In ihrem Körper brannte jede Zelle wie Feuer, so fühlte es sich an. Und doch musste sie sich gedulden. Etwas, was ihr normalerweise sehr einfach fiel. Und doch konnte sie jetzt nicht still sitzen. Daher stand sie auf und entsicherte den Waffenschrank ihres Schiffes, welcher das verbarg, mit dem sie sich seit Monaten vorbereitete für den Ernstfall. All ihre Lichtschwerter.
    Jaeih baute seit ihrem Übertritt zum Sith-Imperium ununterbrochen Lichtschwerter. Sie forschte an neuen Schwertern und testete sie. Und so hatte sie nun eine beachtliche Anzahl an Waffen, welche alle samt verschiedene Verwendungszwecke hatten. Sie nahm zu aller erst ihren Tragegurt heraus, schnallte diesen über die Brust und begann nun mit den Waffen, mit denen sie ihren Privatkrieg ausfechten würde. Die obersten Schlaufen des Gurtes trugen daraufhin ihre Ablativ-Lichtschwerter. Sie waren im Grunde Blitzableiter, welche die meisten Formen von Energie in ihre Zellen leiten konnten, um diese zu überladen. Direkt darunter verstaute sie ihre Plasma-Lichtschwerter. Dank dem Plasma-Kern wurden diese Schwerter so unglaublich heiß, dass sie die meisten sonst undurchdringbaren Materialien mit Leichtigkeit zerschneiden konnten, waren jedoch durch den Energie-Aufwand auf wenige Minuten Betrieb begrenzt. An ihren Gürtel setzte sie ihre all ihre Schlacht- und Duell-Schwerter, sodass beinahe der gesamte Gürtel rundum von Schwertern eingenommen wurde, während der Gurt am Rücken ihr ältestes und Normalstes Schwert fasste, sowie ein Shoto und ihre Lichtschwertlanze. Die übrigen Schlaufen belegte sie mit Granaten und Energiezellen, bevor sie nun auch die Holster ihrer Stiefel füllte. Wie immer wurden dort auch ihr Blaster und ihr Messer untergebracht. Sie sperrte den Schrank wieder ab und schritt wieder auf die Brücke des Schiffes.

    Sie betrat den kleinen Raum, welcher zur Kontrolle des Schiffes gedacht war. Sie hatte vor Ewigkeiten die Brücke der Defiant, ihrer persönlichen Fury, ihren Bedürfnissen angepasst. So gestaltete sie die zuerst schwarzen Wände in einem hellerem Grau und tauschte die meisten Roten Leuchtelemente gegen gedämpfte, warm Blau leuchtende Lampen aus. Sie fand es so angenehmer, hinaus ins All zu sehen. Sie setzte sich in ihren Stuhl und betätigte die Kontrollen des Panels, sodass der Bildschirm aufleuchtete und anzeigte, dass sie noch immer etwa eine Tagesreise benötigen würde, bis sie auf Coruscant eintrifft.
    "So! Dann setzen wir uns mal an einen Plan. Wir rennen sowieso in eine Falle. Vorschläge?", sagte sie mehr zu sich selbst, lauschte aber dennoch dem Echo, welches es durch das Schiff hinweg erzeugte. Seid Monaten hatte sie die Hoffnung, dass es vielleicht bloß ein Albtraum war. Dass wenn sie laut genug sprechen würde, Debalas irgendwann die Brücke vollkommen unbeschadet betreten würde, um ihr zu antworten. Jedoch wusste sie, dass es nicht passieren würde. Denn Debalas war in der Gewalt von Jaeihs Schwester und so war die einzige Antwort, welche sie erhielt, die akustischen Signale der einzelnen Konsolen und das leise Surren der Triebwerke, welche man durch das Schiff hinweg hören konnte. Sie war allein, aber sie wusste, dass sie Debalas noch im Laufe der nächsten Tage wieder in ihre Arme schließen würde.

    Tag 2

    Wenige Minuten bevor die Defiant in den Orbit von Coruscant sprang, gelang es Jaeih die Transponder des Schiffes so zu modifizieren, dass sie wie die eines kleinen, zivilen Frachtschiffes wirken sollte. Und das taten sie auch. Als die Sterne wieder zu Punkten am Horizont des Alls wurden, überkamen sie gespaltene Gefühle. Zum einen kam ihr eine Träne, als das orange Abendlicht Coruscants das Cockpit des Schiffes flutete, denn dies war ihre Heimat. Der Planet ihrer Geburt. Zum anderen spürte sie Wut. Noch immer brannte Jaeihs Wut auf ihre Schwester, welche Debalas Darellyon gefangen nahm. Sie setzte ihren Kurs fort und landete kurze Zeit später in einem der Raumhäfen ohne irgendwelche Zwischenfälle.
    Nachdem das Schiff aufsetzte, blieb Jaeih noch einige Sekunden in ihrem Sessel sitzen. Sie überlegte und schloss dann die Augen, um sich zu konzentrieren. Sie streckte ihre Sinne in der Macht aus und fokussierte sich auf zwei Worte und jedes Gefühl, die diese dazu weckten: Debalas Darellyon. Und dann sah sie es wieder. Die Bilder. Die Bilder, welche durch ihren Kopf schossen, wenn sie an sie dachte. Die Debalas, welche in der Holo-Nachricht blutend und schwer verletzt an der Decke festgekettet war, die Bilder, wie sie damals zum aller ersten mal auf sie traf auf Nar Shadaa und direkt ihr Leben veränderte und dann... Kamen in ihr Bilder hoch, welche sie noch nicht sah.. Wie Jaeih sich durch Horden von schwarzen Gestalten kämpfte und zu aller letzt Debalas von der Decke holte, bloß um sie erleichtert in ihre Arme fallen zu lassen. Und dann zuckte sie in der echten Welt zusammen, als wäre ihr gerade bewusst geworden, dass sie träumte. Sie sah sich um und realisierte, dass sie noch immer nicht spüren konnte, wo Debalas war. Also beschloss sie, die Sache anders anzugehen. Gewagter. Sie öffnete die Austiegsluke von der Brücke aus und rannte dann aus dem Schiff. In dem Wissen, dass wie jedes Jahr zu dieser Zeit der Republikanische Kriegsrat zusammentreten würde, um die Ziele des nächsten Jahres festzulegen. Und dies bedeutete, dass auch eine andere, spezielle Person auf Coruscant war.


    Es war tief in der Nacht, als sie unter ihrer Kapuze zu dem hohen Gebäude aufsah, in dem sie früher zusammen mit dem 43. Infantry Corp und ihrem Meister residierte. Daher würde dies interessant werden. Sie hatte sich eine schlichte Robe übergeworfen, sodass man nicht direkt sah, wer diese trug und welche Waffen sie bei sich hatte. Doch nun würde diese Robe nicht mehr reichen. Jeder in diesem Gebäude kannte sie. Daher entschied sie sich zu einer direkteren Vorgehensweise. Direkt vor den zwei Wachen am Tor, welche sie dank den Markierungen auf den Rüstungen als Juv und Kicks identifizierte, zog sie ihre Kapuze herunter und wartete. Mit einem mal drehten die Soldaten ihre Helme zu ihr und sie spürte ihr entsetzen. Sie schmunzelte und hob locker die Linke zum Gruß: "Hallo Jungs." Die Soldaten reagierten innerhalb von Sekunden und richteten ihre Waffen auf Jaeih. Sie blieb relativ ruhig stehen und rührte sich nicht, bis die Soldaten voller ernst riefen: "Auf die Knie... Ma'am! Und Hände hinter den Kopf!" Ohne lang zu fackeln ging sie langsam auf die Knie und hob ihre Hände, als sie die Ernsthaftigkeit der Männer hörte. Direkt danach spürte sie die Energiefesseln an ihren Händen, welche ihre Bewegungsfreiheit einschränkten. "Wehrt Euch nicht, Commander, dann muss niemand verletzt werden!", riefen sie und Jaeih entgegnete relativ ruhig und friedlich klingend: "Ich werde nicht angreifen. Ich muss aber zu... ihm." "Ihr werdet zu ihm kommen, Commander. Und dann werdet Ihr einiges erklären müssen." Sie nickte knapp und wurde dann von den Soldaten abgeführt.

    Sie sagte nichts, als sie mit dem Lift hochfuhren zum obersten Stockwerk. Sie blickte lediglich heraus zu den Wolkenkratzern, welche sich über den gesamten Horizont erstreckten. Die Fahrt mit dem Turbolift kam ihr so lang wie noch nie vor. Auch wenn sie hier bereits hunderte male hochgefahren war, war diese Fahrt doch unangenehm. Sie spürte den brennenden Blick ihrer beiden ehemaligen Freunde, denn auch sie selbst wollte die beiden einhundert Sachen fragen. Und doch schwiegen sie alle, bis die beiden Lifttüren sich öffneten und die Operationszentrale freigaben. Alle Offiziere, welche an ihren Computereinheiten saßen, die sich als Linien über den gesamten, riesigen Raum erstreckten, sahen dann beinahe schon geschockt zu Jaeih, als diese gefesselt den Raum betrat und langsam hindurch schritt. Und dann sah sie ihn. Die einzige Person, welche ihr jemals Kummer bereitete, seitdem sie zum Imperium über getreten war. Die große, breitschultrige, grau haarige und berobte Person drehte sich langsam von der Panoramafront des Zentrums um und Jaeih spürte direkt diese warmen, schweren und ebenfalls grauen Augen, welche mit ihrem Blick auf ihr ruhten und Jaeih wurde vor ihm wieder auf die Knie gedrückt. "Meister...", entkam ihr leise. Auch wenn sie fest entschlossen war, als sie Debalas ins Imperium folgte, überkam sie nun doch Scham. Der Blick ihres ehemaligen Meisters war schwer, traurig und alt geworden. Auch sein Bart hatte die letzten Braunen Farbtöne verloren. Er machte langsam zwei Schritte auf sie zu und Jaeih neigte instinktiv ihr Haupt und blickte zu Boden, denn sie hielt den Blickkontakt nicht aus. Sie war sich nicht sicher, ob es Trauer, Enttäuschung oder Wut in seinem Blick war. Dies war etwas, was ihr noch nie leicht fiel. Den Blick ihres Meisters zu interpretieren, wenn sie etwas getan hatte, was ihm missfiel. Er ging vor ihr langsam in die Hocke, um auf der selben Höhe wie sie zu sein. Noch immer auf ihren Knien sitzend, rührte sie sich kein Stück, bis er seinen Arm langsam ausstreckte und mit seiner warmen Hand vorsichtig ihr Kinn hob. Sie blickte ihm nun in die Augen und wieder floss eine Gefühlsflut durch sie. Die schämte sich. Für beinahe einen Moment tat es ihr leid, weggelaufen zu sein. Dann begann er mit seiner ruhigen, warmen und Hoffnung spendenden Stimme zu sprechen: "Es ist schön dich wieder zu sehen, Jaeih. Wie geht es dir?" Ihr kamen beinahe die Tränen, als sie die Stimme der Person hörte, welche ihr mehr als Zehn Jahre lang am nächsten stand. Ihre blau leuchtenden Augen sahen ihn an und es fiel ihr schwer zu sprechen: "Meister... Ich.. Brauche Eure Hilfe... " Mit einem mal begann er nun zu lächeln und legte seine Hand für einen Moment Trost spendend auf ihre Schulter, "Ich weis, Jaeih. Ich weis.", bevor er sich aufrichtete und zu Juv und Kicks sprach "Nehmt ihr die Fesseln ab und bringt sie in meine Gemächer. Und bringt uns bitte etwas zu Speisen. Sie hat seit zwei Tagen nichts gegessen." Jaeih blickte dann überrascht zu ihm auf. Er konnte es noch immer. Er konnte sie noch immer lesen, als wäre sie ein offenes Buch. Juv nahm ihr die Fesseln ab und half ihr freundlicherweise beim aufstehen, während Kicks bereits den Raum verließ. Sie drehte ihren Kopf leicht zu Juv und sie spürte in einer Sekunde, welche ihr wie eine Ewigkeit vorkam, wie ihre Blicke sich trafen. Und sie spürte die Enttäuschung in ihm. Die Enttäuschung nach allem, was sie mit einander durchgemacht hatten. Und sie erinnerte sich daran. An alles. Wie Juv sie damals aus dem Schützengraben trug, als sie zu viel Angst hatte mit Elf Jahren Alter los zu stürmen. Wie sie sich darüber unterhielten, dass Juvs Frau schwanger war und Jaeih ihm versicherte, dass er ein toller Vater werden würde. Wie die beiden am Lagerfeuer auf Alderaan saßen und gemeinsam grillten, lachten und Geschichten erzählten. All dies war Vergangenheit. Und es war Jaeihs Schuld. Sie zerstörte zehn Jahre Freundschaft, in dem sie weglief. Und dies würde die nie wieder gut machen können. Dann wendete sie den Blick ab. Denn sie konnte es nicht. Sie konnte den Blick nicht aufrecht erhalten. Sie brachte es nicht übers Herz.

    Im Gemach ihres Meisters angekommen, sah sie sich direkt um. Und es sah noch immer so aus wie an dem Tag, an dem sie ging. Juv lies sie dann allein und ging, während Kicks die Speisen abstellte und sich ebenfalls sehr schnell entfernte. Ihr Meister saß bereits am Tisch und deutete auch ihr, sich zu setzen. Sie leistete dem Folge und direkt darauf wurde ihr mit der Macht das Tablett zugeschoben. Und dann erkannte sie das Gericht. Es war die Kräuter-Suppe ihres Meisters. Ihr Lieblingsgericht. Sie nahm den beiliegenden Löffel und aß davon. Er selbst aß ebenfalls bereits, bis Jaeih zu ihm aufsah am Tisch. "Warum... Wurden mir die Waffen.. Nicht abgenommen, Meister?" "Hast du bisher versucht sie zu benutzen?" "Nein..." "Dann sehe ich keinen Grund, sie dir wegzunehmen." "Ihr... Vertraut mir noch immer?" "Natürlich tue ich das. Deine Sicherheitszugänge zu diesem Gebäude sind noch aktiv. Du hast noch immer deinen Zugriff. Und hast du dies einmal ausgenutzt?" "Nein.. Ich... Sah mich immer bloß als Überläuferin.. Aber nicht als Verräterin.." "Siehst du. Du genießt noch immer mein Vertrauen, Jaeih. Aber Ich hatte gehofft, dich unter anderen Umständen wieder zu sehen, als den jetzigen." "Ihr wisst davon?" "Natürlich, Jaeih. Deine Schwester.. Suchte uns auf. Und sie versprach uns, dass wir dich wieder bekommen würden, wenn sie dich hier her lockt." "Ihr... Ihr wusstet davon?!" "Sie lies uns daran teilhaben, ja." "Meister..." "Wir halfen ihr. Jaeih, dich wieder herzukriegen war das höchste Ziel. Meinst du nach all der Zeit würden wir dich einfach loslassen? Nach all dem, was wir geleistet haben? Wir werden dich wieder auf den richtigen Weg zurückführen." "Meister..ich... Ich kann und.. Will hier nicht bleiben... Ich MUSS Debalas Darellyon befreien!" "Jaeih, merkst du denn nicht, wie du unter dieser Bindung leidest? Wie sie dich zerstört?" "Meister... Bitte.. Sie bedeutet mir alles..." Jaeih sah auf den Tisch und wirkte extrem nachdenklich, während ihr Meister weiterhin mit warmer Stimme sprach. "Sie wird dein Tod sein, spürst du es nicht? Diese Bindung wird dein Untergang sein. Du wirst irgendwann nicht mehr richtig handeln können und bewusst in deinen Tod für sie gehen." "Meister... Bitte.. Helft mir sie zu retten." "Warum sollte ich mein Wort deiner Schwester gegenüber brechen? Sie hat ihren Part erfüllt, da du nun hier sitzt. Warum sollte ich dies nun wegwerfen?" "Weil... Ich Euch noch immer etwas bedeute... Weil Debalas für mich das wichtigste ist, was es in meinem Leben gibt... Bitte Meister... Ich flehe Euch an. Helft mir ein letztes mal. Sagt mir, wo sie sind." Nun saß Verdox, ihr Meister, einfach bloß da und betrachtete sie, während Jaeih weiterhin um seine Hilfe bat. Sein alter und schwerer Blick lag auf ihr und sie flehte. "Sie ist dir wichtig, hm?" "Ja, Meister... Sie bedeutet mir alles... Ich würde für sie sterben.." Nun hielt er inne und wartete einige Sekunden. "Dann helfe ich dir. Ich vertraue dir, Jaeih. Und wenn du für sie in den Tod gehen würdest, muss sie es wert sein. Und daher werde ich mit dir in den Tod gehen, meine gefallene Padawan." Und nun hob sich einer seiner Mundwinkel, so freundlich und Trost spendend, wie sie es in Erinnerung hatte. "Danke, Meister... Vielen vielen Dank.." Jaeihs blaue Augen leuchteten und sie beschlossen, im Morgengrauen aufzubrechen.

    Tag 3

    Im Morgengrauen flogen sie an Bord ihrer alten Defender "Majestic" in Richtung des Towers und Jaeih überprüfte ein letztes mal ihre Ausrüstung. Alle Waffen waren an ihrem Platz und sie sah voller Aufregung noch einmal zu ihrem Meister auf. "Wir sind in wenigen Sekunden da. Von da an bist du auf dich allein gestellt, Jaeih. Pass auf dich auf." "Aye. Danke für die Hilfe..." Er nickte und deutete dann auf die Luftschleuse, welche sich öffnete. Der warme Wind des Planeten zog nun durch das Schiff und Jaeihs Haare flatterten, während sie auf das Gebäude hinab sah. Dann nahm sie Anlauf und sprang mit Schwung aus der Schleuse heraus in die offene Welt Coruscants. Sie befand sich nun im freien Fall und flog mit hoher Geschwindigkeit auf die Landeplattform zu. Sie spannte ihren Körper an, drückte ihre Arme an den Oberkörper und formte sich zu einem Pfeil, während der Wind ihr durch die Haare zog. Sie konnte durch den Fall ihre Augen nicht öffnen, daher verließ sie sich auf ihren Instinkt. Sie war bereits etwa einhundert Meter gefallen, als sie in sich fühlte. Ihr Puls raste und ihr Blut brannte in ihren Adern und sie empfand einen massiven Spaß, als sie weiterhin durch die Luft fiel. Sie drehte sich in der Luft und lies ihre Beine im Fall voraus zeigen, bis sie die Macht durch ihren Körper fließen lies. Sie bremste ihren Sturz ab und fühlte gleichzeitig die Präsenz der Personen auf der Plattform. Und sie spürte deren feindliche Absichten. Sie kam elegant auf der Plattform auf, rollte sich ab und zündete direkt zwei ihrer Schlachtschwerter. Aus der Rolle heraus sprang die mit einer Jung Ma, einer vollen Drehung um die eigene Achse, auf und zerschnitt dabei mehrfach vier Personen, welche das Pech hatten ihr zu nahe zu sein. Nun nutzte sie die Schrecksekunde der anderen, um sich aufzurichten und die Lage zu verinnerlichen.

    Eine der Gestalten gab nun auf einer unverständlichen Sprache eine Order, welche klar als Angriffsbefehl zu interpretieren war. Im nächsten Moment sank diese Person jedoch zu Boden, als innerhalb einer viertel Sekunde Jaeihs Messer durch die Luftgeschnitten kam und sich in seinem Hals versenkte. Jaeih kam nun auf die nächsten Personen zugesprungen und rammte ihm eins ihrer Schwerter in die Brust, während sie ihn als Sprungbrett nutzte. Sie lies das Schwert in seiner Brust los, sprang mit beiden Beinen auf ihn und stieß sich ab für einen Salto, während sie das andere Schwert warf und mit der Macht drehend durch einige andere steuerte, welche direkt zu Boden sanken. Sie landete in der Hocke und streckte ihre Arme aus, in der Macht nach beiden Schwertern greifend. Beide kamen direkt zu ihr geflogen und sie sprang wieder auf, ihren Kampf fortsetzend. Die Schwarz gekleideten Personen eröffneten nun das Feuer, wodurch Jaeih dazu gezwungen wurde, ihre Offensive einzustellen. Sie musste nun mit den eleganten Bewegungen der Soresu-Form die Schüsse ablenken, wobei sie die meiste Zeit das Schwert in einer Acht aus dem Handgelenk vor sich drehte. Sie lies sich zwar zurückdrängen, jedoch lies sie sich in Richtung Eingang der Einrichtung drängen. Die Schotts des Towers öffneten sich wieder, woraufhin drei weitere Gestalten heraus stürmten. Jaeih warf nun direkt ihre zweites Schwert und lenkte es mit der Macht, sodass alle drei sofort niedergestreckt wurden. Sie betrat nun, noch immer die Schüsse der ursprünglichen Gruppe reflektierend, das Gebäude. Lange, graue Korridore erstreckten sich dutzende Meter weit und beinhalteten lediglich automatisierte Verteidigungsanlagen, welche zu ihrem überraschen jedoch deaktiviert waren. Und mit der Zeit fiel es ihr auf. Mit jeder Gestalt, welche sie nieder streckte, wurde sie misstrauischer. Und irgendwann sah sie es. Jeder einzelne Schuss würde knapp an ihr vorbeiziehen, wenn sie diese nicht reflektieren würde. Kein einzelner würde sie lebensgefährlich verletzen. Und dann probierte sie es. Sie senkte ihre Lichtschwerter und kein einziger Lichtblitz traf sie. Auch die Gestalten nahmen nun die Waffen herunter und starrten sie an. Sie verstand nicht. Es macht keinen Sinn. Beide Seiten standen einander gegenüber und griffen nicht an.

    Jaeih ging dann einige Schritte auf die Gestalten zu. Ihre beiden blauen Schlachtschwerter noch immer aktiviert, jedoch gesenkt. Sie begann dann zu sprechen: "Identifiziert Euch!", jedoch antworteten die Gestalten wieder auf einer ihr vollkommen unverständlichen Sprache. Jaeih war nun innerlich leicht überfordert. Nach außen hin wirkte sie jedoch vollkommen ruhig. Sie stellte jedoch die Rettung Debalas' nun über eine mögliche Kontaktaufnahme und ging langsam wenige Schritte rückwärts, bevor sie sich im Gehen umdrehte und loslief.
    Sie lief einen der Korridor hinunter und fühlte währenddessen in sich, um Debalas zu lokalisieren. Und nun, zum aller ersten mal seit Monaten, konnte sie Debas Anwesenheit spüren! Nun pulsierte ihr Blut in den Adern. So nah war sie noch nie! Sie nahm eine weiter Abzweigung und rannte den Korridor entlang, als sie an eine Art Fenster kam, welches zu einem großen, Arena ähnlichen Raum hinunter zeigte. Die Wände des Raumes waren mit großen, blutigen Zeichen bedeckt. Auch der Boden war voller Blut, während dutzende Schwarze Gestalten darüber liefen. Und dann sah sie sie. Sie konnte ihren Augen kaum trauen. Sie hing dort an der Decke fest gekettet. Debalas Darellyon. Blutend und offensichtlich schwer verletzt. Jaeih versicherte sich nochmal, dass ihr die anderen nicht gefolgt waren und ging dann einige Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen. Dann rannte sie los, direkt auf das Fenster zu. Sie rammte ihre Schwerter zuerst hinein, um es zu destabilisieren und sprang dann selbst hindurch, wodurch das Glas lautstark zerbarst und sich im gesamten Raum verteilte, während Jaeih landete, sie abrollte und aufrichtete. Nun reagierten die Gestalten schneller und eröffneten direkt das Feuer. Diesmal jedoch zielten sie so, dass sie Jaeih töten würden. Sie sprang direkt auf und wirbelte herum. Mit ihren Schwertern im Anschlag traf sie dabei direkt drei weitere Personen. Und so kämpfte sie eine ganze Zeit lang weiter. Jedoch war ihr Problem, dass sie gegen etwa dreißig Gegner gleichzeitig kämpfte und mit jeder niedergestreckten Person zwei oder drei weitere den Raum betraten. Sie veranstaltete ein Blutbad. Und doch lies der stetige Strom an Gegnern nicht nach. Nachdem sie die fünfzigste Gestalt niedergestreckt hatte, begann ihr der Schweiß über die Stirn zu laufen. Sie sprang weiterhin akrobatisch und elegant zwischen ihren Gegnern hindurch, reflektierte ihr Waffenfeuer und streckte sie nieder. Und doch wurden sie nicht weniger. Und dann passierte ihr ein Fehler. Eins ihrer Lichtschwerter wurde in ihrer Hand von einem Schuss getroffen und zerstört. Ihre Hand wurde dabei leicht angesengt, als das Schwert den Großteil des Schusses abfing. Trotz des stechenden Schmerzes griff sie an ihren Gürtel, um das nächste Schwert zu nehmen. Doch noch bevor sie es wirklich mit der Hand umschließen konnte, spürte sie einen zerreißenden Schmerz jeweils in ihren Ober und Unterarm. Und mit einem mal wurde der Arm taub. Als sie zu dem Arm herunterblickte, sah sie, wie zwei Metallene Seile sich durch ihre Rüstung bohrten und die Haut darunter zerfetzten. Sie spürte, wie sie an den Stellen, wo die Seile eindrangen, mehr und mehr das Gefühl verlor. Und irgendwann hatte sie gar kein Gefühl mehr. Mit dem anderen Arm kämpfte sie jedoch weiter. Sie tötete zwei weitere Gestalten, als sie für einen Sprung ansetzte. Doch noch in der Luft spürte sie, wie eine weitere Harpune sich in ihren Rücken bohrte, sich anspannte und sie so zu Boden riss. Dieses mal spürte sie jedoch, wie die Harpune eine Flüssigkeit freisetzte und auch ihr Rücken taub wurde, während sich die Spitze tief ins Fleisch rammte. Nachdem sie unsanft und schmerz erfüllt auf dem Boden aufkam, spürte sie ähnliche Harpunen in ihren beiden Beinen und auch in ihrem funktionsfähigen Arm, woraufhin sie bald keine Möglichkeit mehr hatte, sich zu wehren. Sie spürte ihren Körper nicht mehr. Alles war taub. Sie lag regungslos am Boden, schrie jedoch noch immer. Und dann, nachdem es ihr immer schwerer fiel bei Bewusstsein zu bleiben, spürte sie lediglich, wie die Harpunen entfernt wurden. Direkt drang Blut aus den Wunden und dann wurde Jaeih auf den Rücken gedreht. Nur noch vage konnte sie Debalas an der Decke hängend erkennen, als diese sich einfach in der Luft auflöste. Sie war lediglich ein Hologramm gewesen. Es war alles eine Falle und Jaeih ist dieser nicht entgangen. Und dann traute Jaeih ihren Augen nicht mehr. Es brauchte einige Momente, bis sie realisierte, dass die Person, welche über ihr stand nun nicht sie selbst war, sondern ihre Schwester Jeenajj. Jaeih versuchte sich zu winden. Mit aller Kraft wehrte sie sich, doch ihr Körper antwortete nicht. Jeenajj sah auf Jaeih herab und lächelte warm mit dem Lächeln, welches man normalerweise von Jaeih kannte. "Willkommen zu Hause Schwesterchen.", sagte Jeenajj sarkastisch und hob dann ihr Bein. Das letzte was Jaeih sah, war wie die Sohle des Stiefels, welche sie im Gesicht traf, bevor sie das Bewusstsein verlor.

    Tag 4

    Jaeih erlangte nur sporadisch das Bewusstsein wieder. Die Betäubungsmittel erfüllten weiterhin ihren Zweck. Doch irgendwann schaffte sie es, ihre Augen wirklich offen zu halten. Sie sah sich um und das aller erste, was sie fühlte, war ein gigantischer, stechender Schmerz aus dem ganzen Körper. Die Stellen, an denen sich die Harpunen durch ihren Körper bohrten, wurden weder verbunden, noch behandelt. Zudem schmerzte es sie, dass sie versagt hatte. Sie war die einzige Chance Debalas Darellyon zu befreien. Und sie hatte versagt. Jaeih öffnete nun ihre Augen vollkommen und befand sich in einem Raum, welcher lediglich ein tief gelegenes Metallenes Bett inne hatte. Das Rötliche, morgendliche Licht Coruscants flutete den Raum und sie erkannte diesen Raum irgendwo her. Sie wusste nicht woher, doch sie kannte ihn. Jaeih versuchte aufzustehen, woraufhin sie mit einem extremst starken Schmerz aus den Einstichstellen bestraft wurde. Und dann wusste sie warum. Metallene Ketten, welche in der Wand eingelassen wurden, waren auch mit ihren Wunden verwachsen. Jaeih selbst bekam leicht Panik bei diesem Anblick. Sie erkannte nicht, wo die Ketten aufhörten und ihre Haut anfing. Sie hörte sofort auf sich zu winden und hielt still, als die große Sicherheitstür sich mit einem tiefen seufzen öffnete. Und dann schritt sie hinein. Wieder mit diesem grinsen auf den Lippen betrat Jeenajj den Raum und sah schmunzelnd zu Ihrer angeketteten Schwester. Dann beugte sie sich zu ihr herunter und begann zu sprechen. "Guten Morgen Jaeih. Schön dass du endlich wach bist. Erkennst du das Zimmer? Es ist eine genaue Nachbildung des Zimmers, in dem Debalas dich damals festsetzte... Und mich tötete. Mich kaltblütig ermordete! Erkennst du, wie der Kreis sich schließt, Schwester? Die Tairs Schwestern sind wieder vereint und diesmal wird Darellyon die Person sein, welche hier hinterrücks umgebracht wird!" Jaeih schnaubte und wäre direkt aufgesprungen, wäre es ihr möglich gewesen. Dann sprach sie mit zorniger Stimme: "Debalas wird hier nicht sterben! Ich werde es verhindern!" "Und wie, große Schwester? In dem du mich auch noch umbringst? Wusstest du eigentlich, dass du wenige Minuten älter bist als ich?" "Das interessiert mich nicht, Jeenajj... Wie hast du überlebt? Und wo ist Debalas?" "Der Tod ist etwas für andere Leute, Liebes. Wir Tairs sind besser als das. Und deine Debalas hängt sicher fixiert in der anderen Zelle. Oder sollte ich sagen... Meine Debalas?" Jeenajj grinste nun böse, während sie weitersprach. "Weißt du, sie erwartete ebenso wenig, dass ich ihr Schiff betreten würde. Sie dachte wirklich, ich wäre du! Sogar... Als ich sie küsste! Sie hatte keine Ahnung!" Jeenajj lachte laut auf und Jaeih wand sich so stark vor Wut und Hass, dass die Ketten sich anspannten und an Jaeih zogen. Sie zogen so stark, dass die frisch verwachsenen Stellen langsam aufrissen und Blut heraus drang. Es schmerzte unglaublich. Doch Jaeihs Wut trieb sie an. Und doch war Jeenajj relativ unbeeindruckt. Sie sprach dann gleichgültig weiter: "Aber wie ich sehe, konntest du die Zeichen in Debalas Schiff deuten! Sag mir, wie hast du sie übersetzt? Es ist dir eingefallen, Hm? Du hast sie erkannt, oder?" Nun war Jaeih für kurze Zeit sprachlos. Die Zeichen, welche Jaeih in Debalas Schiff aufgefunden hatte. Sie waren allen unbekannt gewesen und doch konnte Jaeih sie deuten. Es fiel ihr auf. Denn diese Zeichen führten sie überhaupt erst nach Coruscant. "Ich.. Ich erkannte sie, ja...", sagte Jaeih knapp nickend. "Dann ist noch immer etwas vom Erbe in dir, Jaeih. Ich bin so glücklich!", sagte Jeenajj und beugte sich vor, um Jaeih zu umarmen. Jaeih war nun verwirrt. "Jeenajj... Was für ein Erbe?!" "Du weißt es nicht? Bitte Jaeih, sag mir, du erinnerst dich an mehr als die Zeichen!" "Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst!" "Das macht Sinn... Die, die es tat, behielt die wenigste Erinnerung.. Es tut mir leid Jaeih." "Die, die was tat? Was soll ich getan haben?!" "Das kann ich dir nicht sagen, Schwester. Denn es würde dein Herz brechen." "Sag es mir! Verdammt Jeenajj! Hör auf mit deinen Spielchen und sag es mir!" "Nein. Das werde ich nicht. Glaub mir Jaeih. Du würdest es nicht aushalten. Genauso, wie du es ohne deine Debalas nicht aushälst, hm? Aber nun gut.", Jeenajj sah nun zu zwei der Gestalten und sprach zu diesen. "Legt sie wieder schlafen. Sie muss heute Abend bereit sein für die Vorstellung." Jaeih versuchte sich zu wehren doch direkt spürte sie wieder, wie eine der Gestalten ihr eine Nadel in den Hals jagte und Sie damit sofort betäubte. Jaeih sackte wieder in sich zusammen und Jeenajj fing sie fast schon fürsorglich auf. Sie hielt die schlafende Frau in ihren Händen und lehnte ihre Stirn an ihre. Dann schloss sie die Augen und sprach leise: "Ich kann es dir nicht sagen, Jaeih... Ich würde so gern... Aber du würdest durchdrehen... Wie du schon einmal durchgedreht bist... Wie an dem Tag, an dem es keiner hätte richtig machen können... Aber bloß wegen dir... Sind wir die letzten Tairs, die noch übrig sind... Und ich werde dich nicht an eine Debalas verlieren..."

    Jaeih schlief. Die Wirkung der Betäubung ließ nur langsam nach. Ihr Kopf dröhnte und pochte, während sie versuchte ihre Benommenheit zu überwinden und ihre Augen zu öffnen, hörte sie immer wieder diese Stimme.  Diese fordernde Stimme, welche ihr so bekannt vorkam. “Jaeih! Wach auf, verdammt! Wach endlich auf!”, schrie die weibliche Stimme, bevor sie zu sich kam. Sie öffnete ihre Augen und erstarrte. Denn was sie sah, konnte sie nicht glauben. Direkt vor ihr stand Debalas Darellyon. Sie stand in voller Größe vor ihr und schrie Jaeih weiterhin an. “Jetzt komm endlich zu dir!”, rief sie ein weiteres mal lautstark, bevor Jaeih einen geraden Blick zu Stande brachte. Ihre Geliebte stand vor ihr. Ihre Kleidung war zerrissen und sie war schwer verletzt. Aus Dutzenden Schnittwunden rannte Blut und eine gigantische Narbe erstreckte sich über ihre Rechte Gesichtshälfte. Diese Verletzung hatte unweigerlich ihr Auge in Mitleidenschafft gerissen. Erst auf den zweiten Blick hin konnte Jaeih erkennen, dass Debalas wie sie selbst mit den Ketten verwachsen war und von ihnen am Platz gehalten wurde. Beide wandten sich hin und her und versuchten sich zu befreien, jedoch war dies für beide nicht möglich. “Bei Typhojem! Deba! Du lebst!”, Jaeihs Blick lag einzig und allein auf der Person, welche sie für Monate gesucht hatte. Sie war ihr endlich zum greifen nah. Und doch waren sich beide so fern. Sie standen lediglich einen Meter von einander entfernt und konnten sich trotzdem nicht bewegen. “Ja, ich lebe! Wir müssen hier raus!”, sagte Debalas wieder lautstark und sofort sah sich Jaeih um, nach irgendetwas, dass ihnen bei der Flucht helfen könnte. Doch der Raum war leer. Lediglich das Metallene Bett füllte den Raum und zum Fenster hinaus konnte Jaeih einen Republikanischen Trockendock erkennen, welcher zwei Fregatten beheimatete. Doch all dies half ihnen nicht. Auch ihr Kontrollsystem des Handgelenk-Komms lud sich selbst noch immer. Sie versuchten weiterhin sich zu befreien, als die Sicherheitstüren sich wieder öffneten und Jeenajj samt zwei ihrer Wächter hineinschritt. “Ihr seid beide wach, wie ich sehe. Das macht das ganze… Unterhaltsamer.”, sagte Jeenajj und schritt um Debalas herum. ”Du wirst uns jetzt diese Ketten abnehmen. So-fort. Gehorche einfach und es wird ein einfaches Ende werden. Oder weigere dich, gehe zu Grunde und genieße den Geschmack deines Dickdarms, du kleine, verräterische Hure..”, sagte Debalas leise und bedrohlich. Doch Jaeihs Schwester war relativ unbeeindruckt, während sie ihr Lichtschwert vom Gürtel nahm. Jaeih selbst sah sich weiterhin aufgeregt um, in der Hoffnung, einen Fluchtweg zu finden. Das einzige was sie sah war, dass beide Wachen jeweils Lichtschwerter trugen, welche Jaeih gehörten. Doch sonst waren sie hilflos. “Jaeih… Sie es mit an. So lange habe ich auf diesen Moment gewartet…”, sagte Jeenajj mit einem genießenden Unterton, während sie um Debalas herum ging. “Wenn du mich jetzt tötest, werde ich dich heimsuchen! Ich werde dich auf ewig leiden lassen! Für immer! Du wirst keine ruhige Sekunde mehr haben!”, rief Debalas ein weiteres mal drohend, bevor Jeenajj ihr mit ihrem Lichtschwert in das Gesicht schlug, woraufhin sie verstummte. Jaeih blieb keine andere Möglichkeit als zu zusehen. Sie hatte versucht, sich mit der Macht loszureißen, jedoch verhinderte irgend etwas, dass sie die Macht in diesem Raum nutzen konnte. “Dieser Tag ist mein… Die Rache ist mein… Und nun… wirst du sterben, Darellyon.”, sagte Jeenajj ein letztes mal, bevor sie ihr Lichtschwert am Rücken von Debalas ansetzte.
    Jaeih schrie sich die Seele aus dem Leib, als Debalas ein letztes mal zu ihr auf sah. Die letzten Worte, welche sie sprach waren ein leises:
    “Verzeih mir…”
    Sie hatte den Kampf verloren. Beide hatten verloren. Jeenajj aktivierte nun ihr Lichtschwert, und so wie es damals Debalas’ Lichtschwert auf Dromund Kaas mit Jeenajj tat, durchbohrte ihr Schwert sie gnadenlos. Und doch lächelte Debalas sie an. Sie lächelte warm und mutig. Es spendete beinahe Hoffnung. Jaeih blickte ihr in ihre Augen. Ihr kaputtes Auge starrte sie an. Es hatte jede Farbe verloren und die Iris war strahlend weiß. Es gab keine Spur der ursprünglich Türkis-Blauen Färbung des Auges. Dieser Moment war wie eine Ewigkeit. Es fühlte sich an, als würde er nie aufhören. Und doch bahnte sich Jeenajjs Schwert seinen Weg durch Debalas Herz und mit einem mal riss die Verbindung zwischen Jaeih und Deba im Moment ihres Todes. Das letzte bisschen Lebendigkeit wich und die Klinge des Schwertes zog seine Linie quer durch die tote Frau von ihrem Herz über ihren Oberkörper. Jaeih schrie auf. Kurz darauf verschwand die Klinge wieder. Jeenajj zerschnitt nun die Ketten, welche Beide hielten durch und Debalas fiel in Jaeihs Arme. Jaeih rannten die Tränen aus den Augen, als sie sah, wie ihre ihre engste Vertraute leblos in ihren Armen lag. Sie schrie auf. Voller Schmerz und Wut und Trauer und Hass. Denn sie sah nicht nur, wie sie starb, sondern sie fühlte es. Durch ihre Gefühle füreinander hatte sich eine Verbindung zwischen beiden geschaffen und diese war gerissen. Sie war mit Gewalt durchtrennt worden. Und es fühlte sich an, als wäre es ihr eigenes Herz gewesen, welches durchbohrt worden wäre. Auch wenn Debalas nichts sagte, so hörte Jaeih sie in ihrem Geist schreien. Und es brach ihr das Herz. Sie lag tot in ihren Armen und Jaeih schrie sich in Agonie und Trauer die Seele aus dem Leib, während Jeenajj mit einem sadistischen Lächeln den Raum verließ. Nach Stunden der Qual gingen ihre Schreie in Tränen über.
    Es brach sie.


    Tag 5

    Jeenajj hatte noch nie so gut geschlafen wie heute. Denn sie hatte ihre Rache bekommen und die letzte andere Tairs war in ihren Händen. Sie hatte gewonnen. Sie wachte mit einem breiten, überlegenen Lächeln auf, kleidete sich und verließ ihr Schlafzimmer nach einer kurzen Dusche. Im Kontrollraum angekommen begann sie zu aller erst die übrigen Waffen zu untersuchen, welche sie ihrer Schwester abgenommen hatte. 23 Lichtschwerter, eine Lichtschwert Lanze, sechs Granaten, einen Blaster und ein Messer. Sie fand, dass es ein beeindruckendes Arsenal war. Und die Waffen stellten gute Bereicherungen für das bereits vorhandene Schattenwachen-Personal da. Die Waffen einer Tairs waren für diese heilig. Daher würde auch ihre Moral gesteigert werden. Sie fand es traurig, dass Jaeih wohl nicht verstehen würde, warum dies so war. Sie lies die Waffen an die höherrangigen Wachen verteilen, welche daraufhin Stellung im ganzen Gebäude bezogen. Danach beschloss sie Jaeih in ihrer Zelle zu besuchen. Dafür bereitete sie einen Kräuter Tee zu, welcher einst Jaeihs Lieblingstee war. Doch leider hatte sie wohl auch die Erinnerung daran verloren. Dennoch konnten sie daran arbeiten, dachte Jeenajj. Sie konnten das Verlorene wieder auf arbeiten. Debalas Darellyon war nun nicht mehr im Weg. Es gab so viel, was Jaeih nicht über ihre gemeinsame Vergangenheit wusste. Und das konnte Jeenajj ihr geben. Sie war sich sicher, dass Jaeih verstehen würde, sobald sie es erklärt hatte.

    Jaeih saß noch immer in ihrer Zelle. Sie war die gesamte Nacht auf gewesen und hatte sich um ihre tote Freundin gekümmert. Doch Jaeih beherrschte die Macht-Heilung nicht. Sie konnte Ihre Geliebte nicht retten. Sie saß vollkommen Gedankenversunken im Schneidersitz dran und hatte Debalas in ihren Schoß gelegt. Ihre Leiche war inzwischen vollkommen bleich und doch Jaeih strich ihrer ehemaligen Vertrauten vorsichtig zwei Strähnen aus dem Gesicht und streichelte ihr dabei über den Arm. Auch wenn sie bereits tot war, machte sie weiter.
    Und dann öffnete sich die Tür wieder. Jeenajj betrat den Raum mit den Zwei Tassen Tee in der Hand und setzte sich neben Jaeih, eine Tasse neben sie stellend. "Wie geht es Debalas? Noch immer ziemlich tot, nehme ich an?", sagte sie schämisch grinsend, als Jaeih schnaubte. "Das war dein letzter Fehler, Jeenajj. Dein aller letzter." "Fehler? Welche Fehler?", sagte sie weiterhin sadistisch als Jaeih nun zu ihr aufsah. Jaeihs Augen waren Feurig gelb. Sie loderten und brannten beinahe, als Jaeih nun mit tiefer, bedrohlicher Stimme weitersprach.

    (Musik Empfehlung für diese Stelle nun: https://www.youtube.com/watch?v=vB2K-CpAy60 )

    "Fehler Nummer 1: Du hast Debalas Darellyon gefangen genommen und getötet. Fehler Nummer Zwei: Du hast mich hier her geholt. Fehler Nummer Drei: Du hast mich mit meinem Meister sprechen lassen in der Vermutung, er würde mich festhalten. Fehler Nummer Vier: Du hast all meine Waffen in diesem Gebäude verteilen lassen und..." "Was ist daran ein Fehler?!" "Ohh, der aller größte Fehler daran: Du hast Debalas Leiche bei mir gelassen. Du hast ihren Handgelenk Komm zwar abgenommen, aber ihr Armband war noch da! Und der Großteil der Technik des Komm-Systems steckt im Armband... Und weißt du was? Ich bin ein Genie!", Jaeih stand nun auf und holte tief Luft, als Jeenajj bereits ihr Lichtschwert zückte.
    "Also, Jeenajj! Rechnen wir zusammen! Du hast mich mit meinem Meister sprechen lassen, hast MEINE Lichtschwerter im Gebäude verteilt und mir eine Energie Zelle, sowie Ersatzteile gegeben. Frage: Was mache ich damit?" Jeenajj war nun baff. Sie wusste nicht, wie ihr geschieht, als Jaeih einen einzelnen Knopf am Handgelenk betätigte. Und dann passierte es. Das gesamte Gebäude wurde bis in seine Grundmauern erschüttert. Es bebte und plötzlich fiel die Beleuchtung aus. Jeenajj wurde durch die Überraschung von den Füßen gerissen, als Jaeih weiter sprach. "Du glaubst doch nicht, dass ich bloß einfache Lichtschwerter bauen würde, oder? Gerade sind Zwanzig Lichtschwerter im gesamten Gebäude detoniert! Und weißt du was? Ich habe auch Freunde. Eine davon ist eine Rattataki Hackerin. Nette Person. Ich mag sie. ALSO! Was mache ich, wenn ich einmal die Gelegenheit habe, ihr zu zusehen? Ich lerne! Und deshalb hatte ich genug Gelegenheit die Tür auszuhebeln. Von dem her... Bis dann!"
    Jaeih betätigte einen weiteren Knopf am Handgelenk und rannte aus der Tür heraus, welche offen stehen blieb. Beim heraus rennen zog sie mit der Macht die zwei Lichtschwerter der Wachen vor der Tür zu sich und eliminierte, bevor sie weiter rannte. Sie wusste nicht wohin, doch sie musste weg. Sie kam wieder im Hauptraum an, doch dort sah sie bereits die Wachen, welche sich ihr in den Weg stellten. Jaeih brannte vor Wut. Sie warf ihre Lichtschwerter und innerhalb von Sekunden bildete sich ein Licht-Spektakel, welches sie noch nie gesehen hatte. Mit der Macht steuerte sie ihre Lichtschwerter und lies sie ihre Ziele suchen. Sie flogen für das Menschliche Auge beinahe zu schnell. Sie streckte jede einzelne Wache nieder, bevor sie die Schwerter wieder zu sich ziehen wollte. Doch noch in der Luft wurden diese durch einen Machtblitz zerstört. Jeenajj stand am Eingang des Raumes und hatte ihr Lichtschwert gezückt, während Jaeihs Waffen verkohlt zu Boden fielen. "Du hast gar nichts erreicht mit dieser Lächerlichen Aktion, Jaeih! Dieses Gebäude wird auch zwanzig weitere Explosionen aushalten!", sagte Jeenajj laut schnaubend und sprach weiter. "Die Tairs werden zurückkehren! Mit oder ohne deine Hilfe! Ich werde mich nicht durch dich aufhalten lassen! Du kannst nirgends hin! Deine Waffen sind zerstört! Das Gebäude steht! Was jetzt?!", fragte Jeenajj laut rufend, während Jaeih einfach bloß da stand, mit ihren Händen hinter dem Rücken verschränkt.
    Und dann begann Jaeih zu grinsen. Es war dieses Überlegene Grinsen.
    "Oh Schwester, Schwester, Schwester. Ich wollte das Gebäude nicht zerstören. Ich habe lediglich die Energie ausgeschaltet. Das Gebäude wird anders zerstört." "Und wie willst du das bewerkstelligen?!" "Du hörst mir nicht zu, oder? Ich sagte doch, ich habe mit meinem Meister gesprochen! Und dieser sagte mir, dass all meine Zugangscodes noch aktiv sind! Und das war dein Finaler Fehler, Schwester. Du hast ein Gebäude viel zu nah an einem Republikanischen Trockendock gekauft! Also. Rechnen wir nochmal zusammen! Die Energie ist offline. Daher ist die Kommunikations-Barriere des Gebäudes offline! Was macht also ein Genie mit einem Universalen Kontroll-System am Handgelenk?Ich würde sagen... dreh dich um!"
    Jeenajj dreht sich nun um und mit einem mal wurden ihre Augen größer. Sie erstarrte. Denn eine der Thranta-Klasse Fregatten hatte sich von Trockendock gelöst und steuerte direkt auf das Gebäude zu!
    "Wir fahren zur Hölle! Und ich reite mit dir in den Abgrund, SCHWESTER!", rief Jaeih nun laut, als die Triebwerke des näherkommenden Schiffes einen Ohrenbetäubenden Lärm verursachten.
    "Du Närrin! Du hast die Tairs schon einmal ausgelöscht! Du vernichtest jede Chance auf ihre Rückkehr!"
    "Wenn ich wirklich die Tairs ausgelöscht habe, dann hatte ich bestimmt einen Grund!"
    Und die Fregatte kam näher. Das Gebäude bebte weiterhin durch den bereits vorhandenen Schaden. Wasser schoss aus mehreren beschädigten Leitungen, während Funken aus den Lampen schossen und das Feuer den Raum beinahe komplett verschlang. Jaeih stand in der Mitte des Raumes und betrachtete Jeenajj, wie diese auf die Knie fiel. Jeenajj war sichtlich verzweifelt. Sie brach in Agonie schreiend zusammen und zeigte auf Jaeih. "Du bist dafür verantwortlich! Du zerstörst unsere letzte Hoffnung! Es ist dein Volk! Deine Familie! Du vernichtest sie alle ein weiteres mal! Das ist Genozid!", schrie sie lautstark und doch stand Jaeih weiterhin bloß da. Ihre Augen brannten Gelb und sie war fest entschlossen, ihre Rache zu vollenden und mit Jeenajj in diesem Gebäude zu sterben. Die Flammen schlugen um sie herum und das Wasser schoss über Jaeih. Vollkommen durchnässt stand Jaeih da und blickte wütend auf Jeenajj herab, als die Fregatte die unteren Ebenen des Gebäudes traf. Und sofort brach das Gebäude in sich zusammen. Es begann um zustürzen und Stahlträger brachen von der Decke der Arena, in der Jaeih stand. Einer dieser wurde dank der Schwerkraft quer durch den Raum gezogen und traf sie direkt, woraufhin sie zur Wand geworfen wurde. Ihre Knochen knackten und brachen dabei. Als sie dann versuchte, sich wieder aufzurichten, sah sie zu ihrer Schwester. Jeenajj war weiterhin in mitten der Flammen und Jaeih wusste, dass sie beide dies nicht überleben würden. Sie richtete sich auf und blickte ins Feuer. Und nun erschien es ihr. Erinnerungen. Erinnerungen, als wäre dies schon einmal passiert. Sie sah eine Stadt brennen und lodern. Sie hörte Menschnen schreien. Sie verlor sich in Gedanken, als sie einen Ruf in ihrem Kopf hörte. Gesprochen mit der Stimme ihrer Geliebten. Sie wusste nicht woher, und doch sprach sie zu ihr. Bildete sie es sich ein?
    "Du kannst nun aufhören, Jaeih! Lauf endlich! Überlebe!"
    Und plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie sah sich um und rannte sofort auf das Fenster zu, welches sie direkt durchbrach. Sie sprang wieder hindurch und befand sich mit Dutzenden Trümmerstücken nun im freien Fall, während das Gebäude hinter ihr in sich zusammen brach. Die schoss mit hoher Geschwindigkeit auf den Boden zu, welcher stetig näher kam.  Der Planet unter ihr kam rasend schnell näher und näher. Sie war aus dem obersten Stockwerk eines Kilometer hohen Gebäude gesprungen. Ihr blieb nicht viel Zeit. Sie fiel weiterhin ohne Fallschirm oder sonstige Möglichkeit der Rettung.
    Und dann passierte es. Die Defiant zog auf einmal an ihr vorbei, im Schlepptau einer Jedi-Defender. Es war die Majestic. Beide Schiffe waren an sich gekoppelt, als diese direkt an ihr vorbei flogen und sich unter ihr, mit gleicher Geschwindigkeit an ihren Flug anpassten. Die Defender drehte sich leicht. Und so tat es auch ihre Fury, da beide Schiff an einander gedockt waren. Jaeih betätigte mit aller Kraft einen Knopf an ihrem Handgelenk und sofort sah sie, wie unter sich die Heck-Rampe der Defiant öffnete. Sie formte sich dann selbst in der Luft wieder zu einem Pfeil, um schneller fallen zu können, während die Defender, mit der Fury im Schlepptau abbremste. Jaeih fiel unsanft in ihr Schiff hinein und schaffte es noch, die Rampe und die Luke wieder zu schließen, bevor sie spürte, wie beide Schiffe sofort hochzogen. Jaeih richtete sich quälend auf fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, als sie daraufhin mit stechenden Schmerzen bestraft wurde. Sie sah für einen Moment auf ihre Hand und entdeckte dort nicht wenige Mengen Blut, welche scheinbar von ihrem Gesicht stammten. Doch nun fing sie sich wieder und rannte in das Cockpit ihres Schiffes.
    Sie schmiss sich in ihren Stuhl und aktivierte alle Systeme ihres Schiffes, als sie bemerkte, dass sie bereits die Atmosphäre verlassen hatten. Über eine Textnachricht las sie nur noch, dass ihr Meister an Bord der Majestic nun beide Schiffe trennen musste und daraufhin das Feuer eröffnen würde, um nicht als Verräter zu gelten. Sie bestätigte dies und aktivierte dann die Schilde.
    Als sie jedoch auf den Scanner sah, wurde sie blass. Zwei Republikanische Schlachtschiffe der Valor-Klasse stellten sich ihr in den Weg und Jaeih lies so schnell wie möglich einen Kurs in den Hyperraum berechnen, als die ersten Schüsse bereits das Schiff erschütterten. Sie arbeitete unter Hochdruck und Schweiß lief ihr über die Stirn, während ihr Finger über das Bedienfeld des Schiffes tanzten. Sie sah für einen Moment aus dem Cockpit heraus und beobachtete, wie das Geschützfeuer beider Schlachtschiffe auf die Fury zuflog und diese Gnadenlos vernichten würden. Es wäre Sinnlos gewesen zu bleiben und zu kämpfen.
    Und dann riss sie den Hebel für den Hyperantrieb herum. Die Gesamte Brücke füllte sich plötzlich mit Funken, als die meisten Systeme des Schiffes sich dabei überluden. Die Funken schossen aus allen Bildschirmen heraus und die Beleuchtung versagte, als ein größeres Feuer sich ausbreitete. Jaeih hielt sich an dem Hebel fest und sah bloß noch, wie die Sterne sich zu Linien verzogen, bevor auch diese in ihrer Endlosigkeit den Hyperraum Tunnel bildeten.

    Laut den Sensoren wurde sie nicht verfolgt. Sie saß noch einige Minuten in ihren Stuhl und blickte auf das Trümmerfeld, welches einmal die Brücke ihres Schiffes war. Sie versuchte aufzustehen, doch die Schmerzen, welche sie nun in diesem Moment der Ruhe spürte, verhinderten es. Sie spürte, wie sehr viele gebrochene Knochen in ihrem Körper aneinander rieben und aus vielen Wunden Blut rannte. Sie lehnte sich zurück und sprach dann wieder laut, mehr zu sich selbst. "Also. Das wird ein lustiger Flug nach Hause... wo fangen wir mit der Reparatur an?", und sah sich noch einmal um. Und dann rannte ihr eine Träne durch das Auge. Denn nun realisierte sie es. Sie fing an zu weinen. Inmitten all der Trümmer auf der Brücke begann sie laut zu schluchzen. Denn sie realisierte die schreckliche Wahrheit.
    Debalas Darellyon würde nie wieder die Brücke betreten.
    Sie war nun allein.

      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Fr Apr 26, 2024 5:35 pm